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Veranstaltungsdokumentation "Teilqualifikationen als ein Instrument betrieblicher Transformationsstrategie: Ein Praxisbericht"

Veranstaltungsdoku 29.06.2022

© Projekt "Chancen Nutzen!"

Am 29. Juni 2022 fand unsere virtuelle Veranstaltung statt.

Die Veranstaltung wurde vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) geförderten Projekt „Chancen Nutzen! mit Teilqualifikationen Richtung Berufsabschluss“ initiiert. In unserer Dokumentation haben wir Kernpunkte der Veranstaltung, sowie wichtigste weiterführende Links für Sie zusammengetragen.

Es wurde eine aktuelle Bilanz gezogen und spannende Einblicke in die Umsetzungspraxis gegeben von:

Sebastian Borchers, Head of Talent Management & Organizational Development Germany und Head of Continental Institute of Technology and Transformation (CITT)

Johannes Pfeiffer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen, Bundesagentur für Arbeit

Thomas Bulang, Gewerkschaftssekretär, Abteilung Arbeitsmarkt- und Qualifizierungspolitik in der IGBCE Hauptverwaltung, Hannover

Moderiert von Sofie Geisel, Geschäftsführerin der DIHK Service GmbH 

Kernpunkte, die herausgearbeitet wurden:

  1. Teilqualifikationen sind als eigenständiger Qualifizierungsweg bis hin zum Berufsabschluss und nicht als Ersatz zur Ausbildung zu sehen, da sie eine andere Zielgruppe (An- und Ungelernte über 25 Jahren) haben.
  2. Nur jeder vierte Betrieb kennt die Fördermöglichkeiten der Bundesagentur für Arbeit und nur jeder zehnte Betrieb nutzt diese Möglichkeiten!
  3. Es gibt sehr viele verschiedene Fördervarianten. Man darf sich hier nicht abschrecken lassen!
  4. Es gibt sehr gute Fördermöglichkeiten: Bei Qualifizierung von An- und Ungelernten Förderung von bis zu 100% Lehrgangskosten und bis zu 100%  Arbeitsentgeltzuschuss.
  5. Teilqualifikationen sind ein wichtiges Instrument, um auch in Unternehmen, die sich im technologischen Wandel befinden, die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter*innen zu sichern - im Idealfall durch Erreichen eines Berufsabschlusses.
  6. Der Qualifizierungsbedarf muss bei den Betrieben festgestellt werden. Welche Qualifikationsanforderung brauchen wir? Was bedeutet das für die Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen. Die Abwesenheit der Mitarbeiter*innen muss geplant werden. Der Betriebsrat soll einbezogen werden und eine Betriebsvereinbarung angestrebt werden.
  7. TQ Qualifizierung hat eine „Lieferzeit“. Es braucht oft 1-2 Jahre, um spürbare Ergebnisse zu erzielen, erst recht, wenn es um den Erwerb eines Berufsabschlusses geht. Gerade in Transformationsphasen sollten Unternehmen deshalb frühzeitig beginnen, sich mit dem Thema Qualifizierung zu beschäftigen!
  8. Wie halten wir Mitarbeiter*innen? Durch Qualifizierung kann man Mitarbeiter*innen zukunftsfähig fördern, motivieren und damit längerfristig binden
  9. Der Erfolg von Teilqualifikationen braucht eine gute, lokale Vernetzung von Partnern vor Ort, u. a. von Bildungsträgern, Unternehmen und ihren Mitarbeitervertretungen, Arbeitsagenturen und nicht zuletzt auch den regionalen Kammern.

Handlungsempfehlungen:

  1. Unternehmen können sich an die regionale IHK, den Arbeitgeberservice der Arbeitsagenturen oder auch Bildungsträger direkt wenden.
  2. Unternehmen können sich als Verbund mit anderen Unternehmen zusammenschließen.
  3. Die Bildung von Netzwerken von Unternehmen mit Arbeitsagenturen, Bildungsträgern und IHKs sind in den Regionen wichtige Erfolgsfaktoren.


Weiterführende Links:

BMBF Anschluss mit Abschluss durch Teilqualifikationen

Die IHKs bieten für diese Berufe Kompetenzfeststellungen an

Für welche Zielgruppe sind TQs interessant? 

Hier finden Sie alle Informationen (Berufe und Angebote) zum CITT 

Weiterführende Informationen Bundesagentur für Arbeit 

Studie der Bertelsmann Stiftung zum Thema Teilqualifikationen 

Netzwerk - NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge (unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de) und  Alles zum Thema Berufsanerkennung | Unternehmen Berufsanerkennung (unternehmen-berufsanerkennung.de) (zwei Projekte der DIHK Service GmbH, die zum Thema Fachkräfteeinwanderungsgesetz unterstützen können)