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Einführung/ Hintergrundinformationen des Projekts

Die Fachkräftesituation in Deutschland verschärft sich: Die grundlegenden Veränderungen der Wirtschaft, die durch Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demographie und Diversifizierung/ De-Globalisierung ("4 Ds“) charakterisiert werden, haben auch einen tiefgreifenden Wandel im Arbeitsmarkt zur Folge. Diese Veränderungen erfordern vor allem eines: qualifizierte Fachkräfte. Demgegenüber steht eine steigende Anzahl von an- und ungelernten Menschen ohne Berufsabschluss.

Die berufliche Qualifizierung von ungelernten und formal gering qualifizierten Menschen ist deshalb eine wichtige Strategie, um diese Personengruppe nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Teilqualifikationen (TQ) stellen eine Möglichkeit der schrittweisen Nachqualifizierung ungelernten und formal gering qualifizierten Erwachsenen über 25 Jahren dar. Insbesondere der mit Teilqualifikationen angestrebte nachträgliche Erwerb eines Berufsabschlusses stellt eine enorme Chance für Arbeitnehmende und Unternehmen dar.

Mit dem Projekt „Chancen nutzen! Mit Teilqualifikationen Richtung Berufsabschluss“ der DIHK Service GmbH wurde 2017 ein bundesweites Netzwerk zur Unterstützung, Verbreitung und Qualitätssicherung von Teilqualifikationen geschaffen. Hauptziel war es, Bildungsträgern, die die Qualifizierung durchführen, und TQ-Teilnehmenden bundesweit einheitliche Teilqualifikationen für den gewählten Referenzberuf anzubieten mit entsprechend einheitlichen Kompetenzfeststellungen im IHK-Bereich und IHK-Zertifikat. Die bundesweite Vergleichbarkeit sollte die Zulassung der Teilnehmenden und die Teilnahme an der Abschlussprüfung erleichtern sowie die abschlussorientierte Qualifizierung sichtbar machen. 

Die Entwicklungen zeigten, dass die IHKs auf ihrem Wissen und den Erfahrungen in der Praxis zunehmend aufbauen und IHK-weit standardisierte Ansätze in die bundesweite, institutions- und organisationsübergreifende Weiterentwicklung einbringen konnten. Auch wurde klar, dass die weitere Sensibilisierung relevanter Stakeholder und MultiplikatorInnen eine bedeutende Rolle spielt, um die Bekanntheit und Akzeptanz des Instruments zu fördern.